Der Naturparkplan, ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Naturparks, wird in Kürze verabschiedet.
In Kürze, das heißt auf der Mitgliederversammlung am 19. November 2019. Da auch unsere Aktionsgemeinschaft Rothaargebirge Mitglied im Naturpark Sauerland Rothaargebirge ist, möchten wir Ihnen vorab etwas über die Bedeutung des Plans mitteilen. Die zu beschließende Fassung, ca. 100 Seiten, geht den Mitgliedern am 4. November zu. Wer als Naturschützer den Plan liest, wird vielleicht zunächst enttäuscht sein: Der Naturparkplan ist kein Naturschutzplan – jedenfalls nicht nur – und der Naturpark als Verein ist keine Instanz mit Befugnissen.
.Der Plan ist vielmehr ein Konzept, um die Kriterien des Vereins Deutscher Naturparke (Logo-VDN) als Qualitätsnaturpark möglichst gut zu erfüllen. Er gibt für die Zukunftsentwicklung des noch jungen Naturparks Sauerland Rothaargebirge (NPSR) in der kommenden Dekade die mit allen Interessengruppen abgestimmten Ziele und strategischen Leitlinien als Orientierungsrahmen vor. Er ist Leitfaden für die Diskussionen in den Gremien
Erfolgreiche Bürgeranregung der Aktionsgemeinschaft
Am 20.09.2020 können wir des 50. Todestags von Wilhelm Münker gedenken. Wilhelm Münker konnte in seinem Leben viel bewirken. Es gibt aber noch einen unvollendeten Teil seines Lebenswerks. Und an diesen Teil wollen wir besonders erinnern. Wilhelm Münker war ein vehementer Verfechter des naturnahen Mischwaldes und ein entschiedener Gegner der "Verfichtung" unserer Landschaft.
(aus Wikipedia) "Münker war zudem auch Leiter des „Ausschusses zur Rettung des Laubwaldes“. Sein Verdienst war es, schon sehr früh die Gefahren der Verfichtung mit der dadurch bedingten Bodenversauerung und Verschlechterung des Wasserhaushaltes erkannt und ihr mit der Propagierung der Laubmischwaldbegründung entgegengewirkt zu haben" (Ein Blick auf die aktuellen Probleme unserer Forstwirtschaft durch die Erderwärmung zeigt die Weitsichtigkeit des Ehrenbürgers der Stadt Hilchenbach.)
Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich einstimmig für unseren Vorschlag aus, den Todestag von Wilhelm Münker mit besonderen Aktivitäten zu würdigen.
Ergänzende Informationen: Antrag an die Stadt Hilchenbach, Wikipedia: Wilhelm Münker
Bild: Wilhelm Münker (mit freundlicher Genehmigung der Wilhelm Münker Stiftung)
Die Idylle trügt - Wanderung und fachkundiger Führung durch das Edertal bei Raumland
Das Gute liegt so nah! Im Kreis Siegen- Wittgenstein liegen die Erholungsgebiete "um die Ecke". Mit dem Premiumwanderweg "Schieferpfad", dem Ederradweg und dem Schieferbergwerk trumpft der kleine Ortsteil Raumland auf. Der Wanderparkplatz ist voll. Hier wird fleißig geradelt und gewandert. Die große Politik und der Klimawandel sind scheinbar weit weg. Allerdings nur auf den ersten Blick.
Unter der Rinde sieht es anders aus: Borkenkäferbefall (Buchdrucker) einer Fichte (Bild: mpo2019)
Revierförster Hendrik Engelhard konnte während der Wanderung engagiert und fachkundig die Fragen der Teilnehmer beantworten. Die steigenden Temperaturen in Kombination mit der ausgeprägten Trockenheit hätten dem Wald auch in Wittgenstein zugesetzt und den Borkenkäfer stark bekünstigt. Das momentane Waldsterben sei das logische Resultat dessen. Selbst die heimischen Buchen weisen irreversibele Trockenschäden auf. Der Wald sei der Indikator, der deutlich zeige, wie weit der Klimawandel fortgeschritten ist. Der Wald, als natürlicher CO2 Speicher, ist aber auch eine Möglichkeit dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auch deshalb gab es deutliche Worte in Richtung Politik: Die Sparpolitik in der Forstwirtschaft muss ein Ende haben. Finanziel und personell sind große Anstrengugen nötig, viel mehr als momentan geplant. Natürlich war auch das Spannungsfeld zwischen Waldwirtschaft und Naturschutz Thema und Grund für angeregte Diskussionen. Vereinfacht: Zwischen Mono - Fichten - Stangenäcker (damit wird das Geld erwirtschaftet) und naturnahen Mischwald (damit wird man dem Naturschutz gerecht) gibt es ein Zielkonflikt. Hier bedarf es allerdings schnelle gesellschaftspolitische Antworten. Das werden die Waldbauern nicht alleine stemmen können! Zum Weiterlesen und Vertiefung in das Thema empfehlen wir die BundesBürgerInitiative Waldschutz (BBIWS) und die Forderung nach einem neuen Bundeswaldgesetz (link).
Die Reihe Naturlokal wird fortgesetzt: "Mobilität - Sind wir noch richtig unterwegs?" ist der Arbeitstitel unserer nächsten Veranstaltung. Infos gibt es dann hier.
Zum Jahresende können wir auch wieder Positives über unsere Arbeit berichten:
Zunächst: Der Naturpark Sauerland Rothaargebirge nimmt zunehmend Gestalt an, was sich in vielen Bereichen zeigt.
So wurde im Rahmen der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ das gemeinsame Projekt „Bergheiden im Rothaargebirge“, welches wir zusammen mit dem Naturpark Diemelsee betreiben, von der UN ausgezeichnet. Es ist zwar nur ein Projekt, aber dieses ist sehr im Sinne unserer Zielsetzung nach Verbesserung der biologischen Vielfalt.
Unterstützt wird diese Zielsetzung auch durch das Wartburger Programm, welches im September 2018 als Leitlinie für die Arbeit der 105 deutschen Naturparke beschlossen wurde. Dieses Programm enthält auch Forderungen an die Politik nach mehr ideeller und vor allem finanzieller Unterstützung. (Einzelheiten siehe www.naturparke.de/naturparke/leitbild.html)
Was die Finanzen betrifft, so hat unser Naturpark gerade am 10. Dezember im Rahmen der Petersberger Naturparkgespräche von der NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die Zusage für beträchtliche Fördermittel erhalten; damit ist die planvolle Weiterarbeit vorerst gesichert.
Zurück zum Lokalen: Am 6. Dezember 2018 wurde in Meinerzhagen das erste von sechs Informationszentren („Schatztruhen“) des Naturparks in der Tourismus-Information der Stadt eröffnet (www.meinerzhagen.de). In Ansprachen des Bürgermeisters Jan Nesselrath und der stellvertretenden Vorsitzenden des Naturparks, Frau Barbara Dienstel-Kümper, wurde die gelungene Präsentation des Naturparks gewürdigt.
Die nächste Schatztruhe wurde am 19. 12. 2018 in Medebach in Anwesenheit der Umweltministerin Ursula Heinen-Esser eingeweiht..
Apropos Schatztruhen: Diese enthalten jeweils regionalbezogene „Juwelen“ in Gestalt von besonderen touristischen oder naturbezogenen Sehenswürdigkeiten, Naturschutzgebieten, wertvollen Biotopen, Höhlen, besonderen Wanderpfaden u. ä. nach dem Motto "Man schützt nur, was man kennt".
Wir dürfen uns für unser Kreisgebiet freuen auf die Eröffnungen der Schatztruhen in Bad Berleburg und Burbach, die allerdings erst nach dem Umbau der vorgesehenen Standorte – voraussichtlich im Frühjahr bzw. Sommer 2019 – erfolgen können.
Leider haben diese Ereignisse (noch) nicht die von einem „Mitmach-Naturpark“ erwartete Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gefunden, was vielleicht auch an der Jahreszeit liegt. Ebenso eifrig, aber noch im Verborgenen arbeiten die vom NP beauftragten Agenturen jetzt – nach der systematischen Erfassung der Wünsche und Vorschläge aus den Arbeits- und Expertengruppen - an der Erstellung des Entwurfs für unseren Naturpark-Plan. Dieser wird die Leitlinie für die zukünftige Entwicklung unseres Naturparks sein. Natürlich wird der Entwurf vor der Verabschiedung im Sommer 2019 noch gründlich diskutiert werden. Dabei werden wir versuchen, die Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt der Natur, der Biotopverbünde und des Erhalts der Flächen für die Natur nach Kräften zu unterstützen.
Fazit: Das kommende Jahr wird entscheidend für die Entwicklung der Natur in unserer Region sein, und wir hoffen auf weitere Unterstützung durch die politischen Entscheidungsträger.
Wir freuen uns über jedes Mitglied, dass zu diesen Aufgaben beitragen kann.
Liebe Mitstreiter/-innen,
mit lhren früheren Spenden konnten wir einen hervorragenden Rechtsanwalt und einen ebenso versierten Fachgutachter finanzieren. lmmerhin haben unsere fundierten Einwendungen dazu geführt, dass vom Projektbeginn bis heute neun Jahre vergangen sind, in denen die Planer mit Nachbesserungen und Ausweichmanövern beschäftigt waren. Nun ist aber der erste Bauabschnitt einer,,regional bedeutsamen" neuen Trasse, die OU Kreuztal, trotzdem planfestgestellt, also baureif - wenn die Mittel dafür bereitgestellt werden.
Trotzdem geben wir noch nicht auf!
Von den Hauptgeschädigten, dem Reit- u. Fahrverein Kindelsberg, der Waldgenossenschaft und dem Naturschutz, hat der Reitverein wegen seiner Existenzgefährdung durch das Projekt die beste Chance, einen Prozess zu gewinnen. Daher hat der Anwalt im Namen des RV Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss erhoben. An Gerichts- und Anwaltskosten sind hohe Kosten zu erwarten, aber der Reitverein ist nicht reich, nicht elitär, aber: gemeinnützig. lm lnteresse des Naturschutzes wollen wir den Reitverein nach besten Kräften unterstützen. Wir bitten alle Mitglieder, Freunde und früheren Spender, ihre Spende direkt auf das Konto des Reitvereins zu überweisen:
Reit- und Fahrverein Kindelsberg e. V.,
Sonderkonto: Naturschutz im Mattenbachtal
IBAN DE14 4605 0001 0311 1231 78
Selbstverständlich erhalten alle Spender vom Reitverein eine Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt. Für den Fall, dass der Reitverein den Prozess gewinnt oder das Spendenaufkommen nicht verbraucht wird, wird das Geld nur für Zwecke des Natur- und Landschaftsschutzes verwendet werden. Für den Naturschutz vorrangig ist die Verhinderung der OU, weil damit die Fortsetzung der Trasse in Richtung Hilchenbach und Erndtebrück vorbereitet würde. Diese Abschnitte würden aber ein großes, bisher unzerschnittenes Waldgebiet teilen und viele wertvolle Biotope schädigen - und das alles, damit relativ wenige Verkehrsteilnehmer täglich ein paar Minuten Fahrzeit einsparen! Helfen Sie also bitte großzügig mit, die Natur zu schützen und diesen Unsinn zu verhindern!
Der Vorstand (im Mai 2018)